Liebe Frau Leo, liebe Frau Timreck, lieber Herr Lee, lieber Herr Zielke, liebe Solistinnen Lina und Anne und vor allen Dingen: liebe Mitglieder des Orchesters und natürlich: liebe Jazzer, welch ein beglückender Abend, welch eine fulminante Saisoneröffnung
für unsere Konzertreihe 2016/17 von Klassik in Spandau vor praktisch ausverkauftem Hause und vor einem ausnahmslos begeisterten Publikum! Richtig schön war's und atemberaubend sowohl hinsichtlich der fantastischen Intonation in allen Instrumentalgruppen (bei den Streichern bis in die höchsten Lagen am Ende des Griffbretts beim Barber) als auch der musikalischen Gestaltung, die sich durch eine äußerst differenzierte Klanglichkeit und Dynamik auszeichnete.
Vom zurückgenommenen Pianissimo, praktisch ohne Vibrato in den Streichern, bis hin zum schmetternden Fortissimo, das Ergebnis einer exzellenten Vorarbeit und des beispielhaften Dirigats durch Samuel Lee, sensibel und präzise geführt in allen Phasen des abwechslungsreichen Programms.
Wir haben eine absolute Übereinstimmung zwischen den Musikerinnen und Musikern auf der einen Seite und den Intentionen des Dirigenten, klar in Mimik und Gestik umgesetzt, auf der anderen Seite erlebt. Großartig!
Wenn es mir auch schwer fällt, eine Stimmgruppe besonders hervorzuheben, da alle auf allerhöchstem, ja wirklich professionellem Niveau unterwegs waren, so möchte ich doch die Bläser, und hier mal besonders beim Blech, die Hörner nennen. Ich habe selten, auch bei bei Profi-Orchestern, solche weiche und absolut homogene Tongebung - und das ganz ohne "Gurken" - erlebt wie hier im Orchester Ihrer Schule.
Aber auch die Streicher, wie schon gesagt, mit ihrer exzellenten Intonation haben das Publikum, wie mir im Anschluss von sehr vielen Seiten immer wieder zugetragen wurde, außerordentlich beeindruckt.
Höchstes Lob auch für die beiden Solistinnen beim Bruch-Konzert, virtuos und absolut souverän sowohl technisch als auch hinsichtlich der musikalischen Gestaltung - absolute Spitzenklasse!
Bleibt noch dem hervorragenden Jazzensemble zu danken. Es spielt einen wunderbar ausgewogenen Stil, der nicht museal daher kommt, sondern mit ihren perkussiven Akzenten durchaus auch Einflüsse z.B. aus dem Hiphop verarbeitet. Toll, dass junge Leute sich mit Hingabe, Spiellust und Knowhow dieser in der jüngeren Generation recht marginalen Gattung widmen.
Aber apropos Spiellust: Das war vielleicht für viele im Publikum das Erfreulichste an diesem Konzert, zu erleben, mit welch sicht-und natürlich auch hörbarer Freude hier musiziert wurde - mit entspannten und lächelnden Gesichtern und stets mit Blickkontakt untereinander und zum Dirigenten.
Im Namen von Klassik in Spandau danke ich daher von ganzem Herzen für dieses musikalische Erlebnis und bin sicher, ohne dem Votum des Vorstandes und künstlerischen Beirats vorgreifen zu wollen, dass wir wieder zusammenkommen werden.
Dank also an alle und weiterhin so viel Erfolg und Spielfreude im Orchester und ganz individuell jede(r) für sich an und mit der schönsten Sache der Welt, der Musik.
Herzlichst
Ihr/Euer
Jens-A. Bose
Leiter des künstlerischen Beirats