Nicht einmal zwei Wochen sind vergangen, und dennoch erscheint das zweite Absolventenkonzert bereits wie aus einer anderen Welt. Schüler des 13. Jahrgangs spielten im Krönungskutschensaal des Neuen Marstalls vor einem richtigen Publikum! Dicht gedrängt saßen Menschen und lauschten der Musik!
Aber lassen wir die nostalgische Wehmut beiseite, und berichten wir sachlich über das, was zu hören war.
Daniel Streicher und seine Schwester Tabea begannen den Abend mit Debussys "Petite Suite" aus dem Jahr 1889 für Klavier "à quatre mains". Zur Einstimmung hatte Lilli Nitschkoff das passende Gedicht "En bateau" in französischer Sprache vorgetragen.
Der "Schwan" aus dem "Karneval der Tiere" ist wohl das bekannteste Stück des Komponisten Camille Saint-Saens, das auch vielfach bearbeitet wurde. Hier wurde es von Solomia Lukyanets (Gesang), Lilli Nitschkoff (Harfe) und Lara Sy (Violoncello) als Vokalise mit Harfen- und Cellobegleitung vorgetragen.
Den Schluss des ersten Teils bildete der erste Satz aus der frühen zweiten Cellosonate op. 5,2 von Ludwig van Beethoven. Jae-Seung Lee und Elias Braun spielten dieses Sturm- und Drang-Stück mit großer Leidenschaft und Präzision.
Nach der Pause folgten Robert Schumanns Fantasiestücke op. 73 in der Fassung für Cello (Lara Sy) und Klavier (Si-Ni Shen). Diese Werke der "kleinen Form" werden bisweilen unterschätzt, aber mit ihnen war Schumann Vorbild für zahlreiche andere Komponisten seiner Zeit.
Danach trug Solomia Lukyanets vier Lieder von Sergej Rachmaninoff vor. Den anspruchsvollen Klavierpart übernahm unser ehemaliger Schüler Ron Maxim Huang.
Den Abschluss bildete der letzte Satz der Kreutzersonate, gespielt von Simon Zhu (Violine) und Jeonghwan Kim (Klavier), die im ersten Absolventenkonzert bereits den ersten Satz dargeboten hatten.
Durch den Abend führte souverän und mit gut durchdachten Kommentaren Elias Adelson.
Das Publikum bedankte sich mit kräftigem Applaus und Bravo-Rufen.